Technik Getriebeumbau

Einbau eines Ducati Monster Getriebes in ein Pantahgehäuse, erstellt von Michael Rohleder.

Die Überlegung des Umbaus waren zwei Getriebe und Lagerschäden einmal an meiner Pantah 500 mit schmalem Getriebe (Getriebe komplett Schrott), einmal beim selben Motor mit 612ccm breitem Getriebe und komplett neuen Lagern (Lager auf der Zündungsseite der Kupplungswelle).

Da ich den Bericht in der Pantah-IG mit dem Kokusan Zündboxen gelesen habe besorgte ich mir eine komplette Zündeinheit einer Monster 600 (120 Euro bei ebay mit Zündspulen und Kabeln)und einen Rumpfmotor einer Supersport 600 mit 15000km Laufleistung (für lächerliche 50,53 Euro) womit auch alle zum Umbau benötigten Teile bis auf den Kettensatz und einen speziell gedrehten Paßring vorhanden sind.

Der Umbau erwies sich dann doch aufwendiger als erwartet, da das Getriebe mit seinen anderen Lagern und Getrieberadgrößen nicht so ohne weiteres passte und einige Verstärkungen leicht abgefräst werden mussten. Angefangen habe ich mit dem linken Motorgehäuse und selbstverständlich werden alle Lager erneuert.

Lageraenderung mit Passring
Lageraenderung mit Passring
Lager bereits geändert
Lager bereits geändert

Das für viele schwierigste Bauteil ist wohl der Paßring bedingt durch die verschiedenen Lagergrößen an der linken Seite der Kupplungsgetriebewelle, die Größe des Ringes ergibt sich aus der Differenz der beiden unterschiedlichen Lager (neues Lager aus SS Motor SKF 2NUC3EC). Ich habe beide Lagen in die Dreherei gegeben und mir einen Paßring anfertigen lassen, alle Lager müssen eingeschrumpft werden (warmer Motorblock kalte Lager) um Spannungsrisse im Gehäuse zu vermeiden.

Schwieriger ist die Bearbeitung der rechten Gehäusehälfte da hier einige Verstrebungen leicht abgefräst werden müssen zu sehen auf den Bildern

Neues Getriebe braucht Platz
Neues Getriebe braucht Platz
Anpassung Gehäuse Rechts
Anpassung Gehäuse Rechts

Alle Fräsarbeiten wurden mit einem Dremel mit biegsamer Welle und Metall Fräskopf erledigt und danach mit einem Lamellenfächer geglättet. Auch bei dieser Gehäusehälfte werden alle Lager ersetzt wobei auf der Getriebeabgangswelle auch das Lager SKF 2NUC3EC eingebaut wird.

Bereits angepasstes Getriebe
Bereits angepasstes Getriebe

Danach muss das Getriebe eingebaut und ausdistanziert werden (bei meinem Motor hatte ich Glück und es hat sofort gepasst) wobei die Schaltklauen und Schaltwalze des SS Motors mit übernommen werden müssen. Der alte Schaltautomat muss bleiben, da die Aufnahmen für diesen an den beiden Gehäusen unterschiedlich sind. Nun können beide Gehäusehälften wieder abgedichtet und verschraubt werden.

Der Einbau der großen Kupplung und des gerade verzahnten Primärtriebes hingegen stellt bis auf das Ausfräsen vor dem Primärtriebes eigentlich keine Probleme mehr dar.

Fertige Kupplungsseite
Fertige Kupplungsseite

Allerdings muss die neue Ölpumpe oder zumindest ein neues Pumpenrad verwendet werden, da die Verzahnung nicht mehr passt. Ich verwende auch den Kupplungsdeckel des Supersport Motors, den ich geschliffen und aufpoliert habe, inwieweit eine Verwendung eines Großen Alu Kupplungskorbes und des Originalseitendeckel möglich ist weiß ich nicht und sollte vielleicht ausprobiert werden.

Durch die Änderung des Getriebes musste ich auch die Kettengröße anpassen.

Eingebautes Ritzel
Eingebautes Ritzel
Geändertes Kettenblatt
Geändertes Kettenblatt

Als Ritzel verwende ich das der SS 600 mit 15 Zähnen und baute es mit der Erhöhung nach außen ein (eigentlich falsch herum aber wegen der Kettenflucht nicht anders möglich). Als Kettenblatt verwende ich das Originale der Pantah mit 36 bis 38 Zähnen und lasse es auf der Innenseite (zur Felge hin 3cm wegen Kettenflucht) auf das Maß des Ritzels abdrehen. Die Kettenteilung ist nun 520, als positiver Nebeneffekt kann nun ein 140er Hinterreifen gefahren werden ohne an der Kette zu schleifen.

Wie beschrieben hat ein SS 600 Motor als Teilespender herhalten müssen, selbstverständlich dienen auch alle Monster und SS Motoren Bj.91-97 für diesen Umbau auch ein 750er Motor gleichen Alters kann dazu dienen, was auch gleich noch andere Möglichkeiten eröffnet (ich habe gleich den Zündungsumbau auf Kokusan mitgemacht) wie den Umbau einer 500-600er auf 650 oder 750ccm wie er im Moment in meiner Pantah verbaut ist und vielleicht wird das auch der nächste Bericht (umbau auf 780ccm Pantah).

Seit dem Umbau bin ich mit meiner Pantah ca.: 8000 Km gefahren ohne dass irgendwelche nennenswerte Probleme aufgetreten sind. Wenn gleich eine Ersatzteilversorgung nun wesentlich leichter und günstiger ist ) Kupplungssatz bei Stein Dinse ca.: 105 Euro).

Für Fragen und Anregungen bin ich immer offen

Text erstellt am 11.02.2009 von Michael Rohleder, somit (c) Text und Bilder by Michael Rohleder